In der Stadt zu leben, ist nicht für alle was.

Zum Beispiel leben die meisten Schmetterlingsarten lieber ländlich. Das berichtet ein Forschungsteam der Unis Halle und Jena, das die Lebensweise von fast 160 europäischen Schmetterlingsarten analysiert hat. Fast 80 Prozent der Arten meiden demnach Städte. Für rund 15 Prozent scheint die Stadt dagegen ein guter Lebensraum zu sein: Schmetterlinge wie den Südlichen C-Falter oder den Kleinen Kohlweißling findet man dort öfter als woanders. Die Forschenden berichten, dass die Stadt-Falter eher Generalisten sind, weil sie nicht von bestimmten Pflanzen abhängig sind und sich mehrmals im Jahr fortpflanzen.

Damit sind die Stadt-Falter anpassungsfähiger als die spezialisierten Land-Falter und in Zukunft wohl im Vorteil. Schätzungen gehen davon aus, dass sich Städte und Siedlungen weiter ausdehen und bis 2050 weltweit bis zu drei Millionen Quadratkilometer mehr Fläche einnehmen als heute.

Die Informationen zu den einzelnen Schmetterlingsarten haben die Forschenden aus einer der größten Datenbanken für Biodiversität der Welt. Dort fließen auch viele Beobachtungen von ehrenamtlichen Naturforschenden ein.