Stell dir vor, du hast schlechte Augen, aber keine Brille.

Millionen Schülerinnen und Schülern geht das so. Entweder, weil niemand merkt, dass sie schlecht sehen oder weil für eine Brille kein Geld da ist. In Baltimore in den USA hatten Forschende der Johns-Hopkins-Universität 2016 herausgefunden, dass in den öffentlichen Schulen von etwa 60.000 Kindern bis zur 8. Klasse ein Viertel der Kinder eine Brille brauchte. Danach starteten sie das Programm "Vision for Baltimore" und begleiteten die ersten drei Jahre mit einer Studie.

Es zeigte sich, was zu erwarten war: Die betroffenen Kinder hatten nach einem Jahr bessere Noten in Lesen und Rechnen - und die größten Fortschritte machten die, die vorher am schlechtesten waren. Der Studie zufolge entsprach der Lernfortschritt durch die Brille zwei bis vier Monaten zusätzlichem Unterricht. Im zweiten Jahr zeigte sich dagegen kaum noch eine Verbesserung. Die Forschenden fordern deshalb, dass die Schulen die Augen der Schülerinnen und Schüler weiterhin regelmäßig testen - und darauf achten, dass sie ihre Brillen auch tragen.