In der Natur setzen manche Tiere auf Tarnung, um sich zu schützen - andere auf das genaue Gegenteil: Grelle Farben sollen Fressfeinde abschrecken.

Was ist die bessere Strategie? Kommt drauf an - schreibt ein Forschungsteam im Fachmagazin Science, und zwar auf Fressfeinde und Umgebung. Das Team hat auf allen Kontinenten das gleiche Experiment gemacht: Es hat Motten aus Papier gebastelt mit verschiedenen Farbmustern: Unter anderem eine klassische orange-schwarze Warnfarbe, wie sie oft auch in der Natur vorkommt und eine braune Tarnung. Dann haben sie beobachtet, wie Vögel auf die Papiermotten reagierten.

Ergebnis: Da, wo es viele Vögel gab, war die Tarnfarbe erfolgreicher. Weil die Konkurrenz der Vögel um Beute so groß war, waren sie eher bereit, auch Motten in grellen Warnfarben zu fressen. In hellen Lebensräumen war die braune Tarnfarbe dagegen nicht so erfolgreich - weil sie zu gut sichtbar ist. Und da, wo viele Motten in Tarnfarbe unterwegs waren, lernten die Vögel schneller, die Tarnung zu erkennen. Da waren also grelle Warnfarben ebenfalls besser.