Seegraswiesen sind nicht nur wichtig für Fischbabys, sie binden auch CO2.

Wenn sie aber zu lange zu viel Stickstoff abkriegen, sterben sie ab. Ein Team von Forschenden vom Bremer Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung untersucht zu dem Thema seit über zehn Jahren Seegraswiesen vor der tropischen Insel Hainan in China. Da gibt es viele Fischzuchtanlagen, deren Abwasser stark mit Stickstoff belastet ist und meistens ungefiltert ins Meer geleitet wird.

Die Forschenden haben festgestellt, dass es einen Grenzwert für die Stickstoffbelastung gibt, ab dem sich Seegraswiesen nicht mehr erholen können: Er liegt bei 112 Mikrogramm gelöstem Stickstoff pro Liter Wasser. Wenn diese Grenze über einen Zeitraum von zehn Jahren überschritten wird, wachsen kleine Algen auf dem Seegras. Es kann dann keine Fotosynthese mehr machen, stirbt ab - und bindet dann auch kein CO2 mehr.

Vor Hainan haben die Seegraswiesen den Forschenden zufolge dadurch in zehn Jahren 87 Prozent ihrer Biomasse verloren. Viele Arten seien ausgestorben.