Seismometer zeichnen normalerweise Erdbeben auf - oder geben Hinweise auf Atomwaffentests.

Ein Forschungsinstitut in Norwegen hat die Methode jetzt aber umfunktioniert, um mit den Geräten den Einsatz von Waffen und Raketen in der Ukraine zu dokumentieren. Die Fachleute haben die Software der Erdbeben-Sensoren leicht umgeschrieben und können nach eigener Aussage so den genauen Zeitpunkt und Ort von Explosionen bestimmen - und über die Stärke der Explosion sogar den Waffen- oder Munitionstyp. Der Leiter des Forschungsinstituts sagt, es sei das erste Mal, dass Erdbeben-Sensoren in einem bewaffneten Konflikt eingesetzt werden.

Seismometer zur Kriegs-Dokumentation

In der Studie zu dem Experiment heißt es, Seismometer seien bisher schon eingesetzt worden, um verbotene Atomwaffentests aufzudecken. Weil sie auch in der Lage sind, militärische Angriffe mit kleineren, nicht-nuklearen Waffensystemen aufzuzeichnen, könnten Seismometer in Zukunft auch dabei helfen, Kriegsverläufe objektiv zu dokumentieren und Verstöße gegen internationales Recht festzustellen. Dafür sei nur wichtig, dass die Seismometer nah genug an der Explosion dran sind. Wenn es in einer Region nicht genug davon gibt, könnte man auch mit mobilen Erdbeben-Sensoren arbeiten.