Beim Entkorken einer Sektflasche gibt es den berühmten Knall - und aus der Flasche scheint dann Rauch zu kommen.

Beides kann ein österreichisches Physiker-Team jetzt genau erklären - dank einer Studie mit Computersimulationen. Der Knall ist eine Kombi aus mehreren Effekten: Wenn der Korken aus der Flasche ploppt, dehnt er sich abrupt aus und erzeugt dadurch eine Druckwelle. Doch die Korken-Druckwelle wird vom ausströmenden Gas aus der Sektflasche überholt - das durchbricht mit einer Geschwindigkeit von bis zu 400 Metern pro Sekunde sogar die Schallmauer, wie ein Überschallflugzeug.

Das sich ausdehnende Gas der Kohlensäure aus dem Sekt ist auch für das "Rauchen" der Flasche verantwortlich. Denn wenn sich Gas ausdehnt, wird es kühler, so wie man es auch von Sprühdosen kennt. Beim Öffnen der Sektflasche geht die Gas-Temperatur runter bis auf -130°C. Dadurch entstehen kleine Trockeneiskristalle, die das "Rauchen" aus dem Flaschenhals erzeugen.

Die Farbe dieser Kristalle unterschiedet sich danach, wie kalt der Sekt vor dem Öffnen war. Theoretisch könnte man daran also die Temperatur ablesen.

Die Studie (Preprint-Server) ist für eine Publikation im Fachjournal Flow angenommen worden.