Das Fachmagazin Nature Human Behaviour hat sich nach Rücksprache mit Mitgliedern der LGBTQ-Community aber entschlossen, die Ergebnisse einer Studie zu veröffentlichen. Darin geht es um die erblichen Komponenten von Sexualverhalten und die Frage, wie sich Homosexualität evolutionsbiologisch halten konnte, wenn homosexuelle Partner weniger eigene Kinder haben. Ein Team der University Queensland in Australien hat dafür die Information einer großen Datenbank ausgewertet. Fast 500.000 Menschen aus dem Vereinigten Königreich und den USA haben dort Genmaterial hinterlegt und Angaben über ihr Sexualverhalten gemacht, etwa ob sie schon einmal gleichgeschlechtlichen Sex hatten.
Es zeigte sich, dass es einige Genvarianten gibt, die sowohl bei Menschen vorkommen, die auch oder ausschließlich Sex mit dem gleichen Geschlecht hatten, als auch bei denjenigen, die mehr Sexualpartner hatten als der Schnitt, unabhängig von der sexuellen Orientierung. Die Genvarianten könnten also möglicherweise Verhalten beeinflussen, das dafür sorgt, dass die einen weniger, die anderen mehr Kinder zeugen - und sich so in unserem Genpool hält.
