Sexuelle Belästigung ist ein weit verbreitetes Problem, gerade bei Frauen. Aber offenbar glauben wir nicht allen Frauen gleichermaßen, wenn sie angeben, Opfer sexueller Belästigung geworden zu sein.

Eine Studie aus den USA zeigt, dass wir uns hier stark von Stereotypen leiten lassen. Heißt: Entspricht eine Frau unserem Bild von Weiblichkeit - weil sie beispielsweise jung und dünn ist, lange Haare und figurbetonte Kleidung trägt - können wir uns eher vorstellen, dass sie sexuell belästigt wurde, als bei einer Frau, die diesen Klischees nicht entspricht. Das ist das Ergebnis verschiedener Experimente mit rund 4000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Gravierende Folgen für betroffene Frauen

Die Forschenden schreiben, dass das für die Frauen gravierende Folgen haben kann: Je nach ihrem Aussehen können sie dann auch vor Gericht als weniger glaubwürdig wahrgenommen werden. Zudem können die psychischen Folgen unterschätzt werden, die natürlich auch solche Frauen betreffen, die nicht in unsere prototypische Schublade passen.

Anne Preger, Wissensnachrichten
"In anderen Versuchen kam auch noch raus, dass die Befragten offenbar glauben, dass Frauen, die nicht als so weiblich und attraktiv wahrgenommen werden, unter einem Vorfall weniger leiden als klischee-weibliche Frauen."