Fest verankerte Weihnachtsbäume kippen bei starkem Wind offenbar schneller um als gedacht.

Luft- und Raumfahrtexperten an der Fachhochschule Aachen haben eine Nordmanntanne im Windkanal getestet - mit einer simulierten Windgeschwindigkeit von gut 80 km/h. Das Ergebnis: Der gemessene Widerstandswert liegt bei rund 0,8 und ist damit schlechter als bei vielen modernen Lastwagen. Zum Vergleich: Ein modernes Auto hat einen cw-Wert von 0,3 bis 0,35. Das Problem ist die feste Verankerung - dadurch werden die Bäume starr. Ein im Erdreich verwurzelter Baum kann sich dagegen biegen und ist dadurch deutlich windschnittiger.

Bisher sind die Experten von einem deutlich niedrigeren Widerstandswert bei aufgestellten Weihnachtsbäumen ausgegangen - entsprechend geringer wurden auch die nötigen Verankerungen berechnet. Die Forscher sagen, die Daten lassen sich leicht auf die richtig großen Bäume übertragen, die oft auf Weihnachtsmärkten stehen. Demnach müsste ein zehn Meter hoher Christbaum mit etwa 10.000 bis 12.000 Kilogramm Gewicht verankert werden, damit er bei kräftigem Wind nicht umkippt.

Der Aachener Einzelhandelsverband hatte die Wissenschaftler um die Berechnungen gebeten. In Düsseldorf war 2013 ein Weihnachtsbaum umgekippt und hatte eine Frau verletzt, aktuell wird der Fall vor Gericht verhandelt.