Forschende haben im Gehirn eine neue Art von Synapsen entdeckt.

Synapsen sind die Schaltstellen der Kommunikation zwischen den Nervenzellen. Hier werden die Signale von einer zur anderen Zelle weitergegeben.

Das bisher bekannte Modell geht so: Das elektrische Signal kommt an einem langen Zellausläufer - dem Axon - an. Dort sitzen kleine Bläschen mit einem chemischen Botenstoff, der jetzt in den winzigen Spalt zur nächsten Zelle freigesetzt wird. An dieser gegenüberliegenden Membran sitzen Rezeptoren für diesen Botenstoff - und das chemische Signal wird wieder in ein elektrisches umgewandelt und in dieser Zelle weitergeleitet.

Veränderungen bis in den Zellkern

Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass eine ähnliche Übertragung auch am Axon selbst stattfindet. Der lange "Arm" der Nervenzelle wird hier von winzigen haarähnlichen Röhrchen berührt: den Cilien - die kennt man zum Beispiel auch von Spermien und Bakterien, die sie manchmal zur Fortbewegung nutzen. Im Gehirn geben diese Cilien Informationen an die Nachbarzelle weiter - und da lösen sie über eine Reaktions-Kaskade Veränderungen bis in den Zellkern aus. Über diesen Weg können die Signale zum Beispiel die Aktivität von Genen beeinflussen.