Stadt-Bäume können im Sommer die Temperatur runterregeln - und beim Abfließen von Regenwasser helfen. Das zeigen zwei neue Studien.

Ein Team der ETH Zürich hat berechnet, wie viel Grad die Bäume ausmachen können. Es hat Oberflächendaten ausgewertet, die von Satelliten gemessen wurden. Untersucht wurden die Temperaturen in fast 300 europäischen Städten. Dabei zeigte sich: Vor allem in Mitteleuropa gibt es einen großen Temperaturunterschied, wenn Bäume irgendwo stehen. Auf diesen Flächen war es im Schnitt 10 Grad kühler als auf bebauten Flächen. In Deutschland lag der Effekt sogar bei 10 bis 14 Grad. Nur in Österreich und Slowenien hatten Bäume noch einen stärkeren Effekt.

In wärmeren Regionen - wie Südeuropa - kühlen Bäume eher dadurch, dass sie Schatten spenden. Hier in Mitteleuropa kühlen sie auch dadurch, dass sie über die Wurzeln viel Wasser aufnehmen und über die Blätter verdunsten können. Das kühlt die Luft dann. Wichtig ist allerdings auch, wo die Bäume stehen. Wichtig ist, dass sie die kühleren Luftströme, die in die Stadt kommen, nicht behindern. Eine andere Studie hatte schon mal festgestellt, dass auch weiße Oberflächen Städte stark abkühlen können.

Tausendsassa Stadtbaum

Laut einer zweiten Studie helfen Stadt-Bäume auch dabei, Regenwasser loszuwerden. Darin hatte ein Team der Universität Maryland in den USA untersucht, wie Bäume am besten beim Entwässern von Städten helfen können.

Dahinter steckt das Prinzip der Transpiration. Bäume nehmen Wasser aus dem Boden auf, speichern es und geben es am Ende wieder über ihre Blätter ab. Im Regenwald ist dieser Effekt so stark, dass dadurch Regenwolken entstehen. In der Stadt reicht es dafür, Regenwasser loszuwerden, das sonst über die Kanalisation abgeleitet werden müsste. Dabei arbeiten laut Studie einzelne Stadt-Bäume besonders effizient: Sie können dreimal so schnell Wasser aufnehmen wie Bäume in einem Wald.