Viele Verhaltensweisen lernen wir, indem wir andere Menschen nachahmen. Dieses Nachahmen ist allerdings nicht angeboren, Babys müssen es erst lernen.

Wie das klappt, war lange ein Rätsel. Ein internationales Forschungsteam hat jetzt herausgefunden: Babys imitieren andere erst mal deshalb, weil sie selbst nachgeahmt werden, von anderen. Erwachsene machen etwa Gesichtsausdrücke, Geräusche und Bewegungen der Babys nach.

Die Forschenden haben etwa 130 Mütter mit ihren Babys beim Spielen beobachtet - als die Kinder 6, 10, 14 und 18 Monate alt waren. Es zeigte sich, dass diejenigen Babys besonders gut nachahmen konnten, die umgekehrt von ihren Müttern oft nachgeahmt wurden. Diese Kinder konnten auch Bewegungen der Forschungsteam-Mitglieder imitieren, zum Beispiel auf eine Tasse klopfen.

Lernen von anderen zu lernen

Ein beteiligter Wissenschaftler erklärt das so: Die Kinder sind Teil einer sozialen Interaktionskultur und lernen so, von anderen zu lernen. Weil Wissen und Fähigkeiten durch Imitation weitergegeben werden, müssen sie nicht immer neu erfunden werden. Das stecke auch hinter der kulturellen Entwicklung der Menschheit.