Schlafmangel macht nicht nur müde, sondern auch einsam.

Und das Schlimmste ist: Diese Einsamkeit ist offenbar ansteckend. Das beschreiben Forscher der Universität von Kalifornien in Berkeley im Fachmagazin Nature Communications.

Sie haben 18 junge Erwachsene getestet und stellten fest: Wenn die in der Nacht nicht geschlafen hatten, hielten sie danach Menschen mehr auf Abstand. Hirnuntersuchungen zeigten, dass sie in der Annäherung eines Fremden viel früher eine Gefahr sahen. Das macht einsam - und führt nach Ansicht der Wissenschaftler zu noch schlechterem Schlaf. Ein Teufelskreis.

Tobias Jobke, Deutschlandfunk Nova Wissensnachrichten
"Das Einsamkeitsgefühl steckt auch Ausgeschlafene an."

Überrascht waren die Forscher vor allem vom zweiten Teil des Tests: Dazu schauten sich mehr als tausend Probanden die ursprünglichen Testpersonen an. Wer nicht geschlafen hatte, wurde durchgehend als einsamer und weniger anziehend eingestuft. So weit, so erwartbar. Aber: Obwohl die Beobachter eigentlich keine Probleme hatten, fühlten sie sich auch selbst einsam, nachdem sie eine Minute lang einer einsamen Person zugeschaut hatten.

Eine gute Nachricht haben die Wissenschaftler aber auch: Schon eine Nacht mit sieben bis neun Stunden gutem Schlaf macht dich wieder selbstbewusst und attraktiv für andere.