Wie rücksichtslos sind wir?

Mit dieser Frage hat sich ein Forschungsteam der Universität Bielefeld beschäftigt: Konkret hat es untersucht, wie viel Gemeinschaftssinn Kinder und Jugendliche heute haben. Ergebnis: Bei den meisten ist hier alles im grünen Bereich. Aber eine gar nicht so kleine Gruppe hat hier auch große Defizite. So haben 22 Prozent der sechs- bis 11-Jährigen einen unterentwickelten Gemeinschaftssinn, bei den zwölf- bis 16-Jährigen sind es sogar 33 Prozent. Was die Ursachen dafür sein könnten, dazu sagt die Studie nichts.

Auffällig ist der Geschlechterunterschied: Mädchen sind laut dem Wissenschaftsteam durchweg empathischer und sozialer als Jungen.

Die Studie hat auch untersucht, wie groß der Einfluss der Eltern auf das Verhalten der Kinder ist. Hier kommt sie zu dem Schluss: auf positive Aspekte, wie zum Beispiel Empathie haben sie kaum Einfluss, dafür aber auf negative, also wenn Kinder und Jugendliche zum Beispiel andere abwerten.

Für die Studie wurden knapp 1000 Kinder und Jugendliche und ihre Eltern befragt. Ihnen wurden Antwortmöglichkeiten vorgegeben wie: "Wenn ein anderes Kind traurig ist, versuche ich, es zu trösten". In Auftrag gegeben wurde die Studie vom Chemiekonzern Bayer.