Kampagnen, Bildungsprojekte und Förderprogramme - mit allen Mitteln wird versucht, Frauen für technische Studiengänge zu begeistern. In der Arbeitswelt gelten Ingenieurinnen trotzdem immernoch als Exoten.

Der Grund könnte schlicht und einfach Sexismus sein. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des MIT an der US-Elite-Uni Cambridge. Vier Soziologie-Professorinnen wollten herausfinden, warum rund 40 Prozent der in den USA ausgebildeten Ingeneurinnen ihren Beruf nie ausüben oder nach wenigen Jahren hinschmeißen.

Die Forscherinnen werteten tausende Tagebucheinträge von rund 800 Frauen aus. Das Resultat war frustrierend simpel: Nicht Schwangerschaft oder die Arbeit an sich waren der Grund, sondern das Macho-Gehabe der männlichen Kollegen. Viele Frauen hätten ab dem ersten Tag im Praktikum oder Job gegen Anmache, sexistische Sprüche und Vorurteile kämpfen müssen. Statt sich kniffligen Herausforderungen zu stellen, durften sie oft nur zuarbeiten oder mussten sich um Verwaltungskram kümmern. Die Folge: Viele begannen an ihrer Entscheidung und ihren Fähigkeiten zu zweifeln und schmissen hin.

Das Fazit der Studienautorinnen: Es reicht nicht, bloß den Frauenanteil an den Unis zu erhöhen. Auch in der Praxis ist noch Einiges zu tun.