US-Forscher haben in den Hirnstrukturen von Spechten Eiweiße gefunden, die beim Menschen auf Hirnschäden hindeuten.
Es handelt sich um sogenannte Tau-Proteine, die normalerweise in geringer Zahl schützend die Nervenfortsätze im Gehirn ummanteln. Sammeln sie sich jedoch im Übermaß an, schädigen sie beim Menschen die Funktion der Nerven. So wurden diese Proteine etwa in den Hirnen von Fußball-Spielern gefunden, die häufig Kopfbällen oder Zusammenstößen mit anderen Spielern ausgesetzt waren.
Wären die Vögel noch da, wenn das Klopfen ihr Hirn schädigt?
Allerdings vermuten die Forscher, dass die Tau-Proteine bei Spechten anders als bei Menschen auch in höherer Zahl eine Schutzfunktion haben. "Wären die Vögel noch da, wenn das Klopfen ihr Hirn schädigt?", fragte Peter Cummings, einer der beteiligten Forscher von der Boston University. Beim Klopfen wirken enorme Kräfte auf die Köpfe der Spechte - ein Vielfaches dessen, was beim Menschen zu einer Gehirnerschütterung führen würde. Die Spechte versuchen damit, Insekten unter der Rinde hervorzuholen und Hohlräume für Nester freizulegen.
Die Forscher haben Gehirne des Dunenspechts, der kleinsten nordamerikanischen Spechtart, untersucht. Ihre Studie ist im Fachmagazin "Plos One" erschienen.
