Für manche Spinnen-Männchen ist Sex eine riskante Sache: Kaum ist die Paarung vorbei, werden sie – haps – vom Weibchen aufgefressen.

Die Männchen einer Laufspinnen-Art aus Israel haben gegen diese Gefahr offenbar eine besondere Taktik entwickelt: Fesselspielchen. Ein kanadisches Biologie-Team hat beobachtet: Die männliche Spinne attackiert das Weibchen zuerst mit Bissen – woraufhin es sich totstellt und die Beine anzieht. Diese Pose nutzt das Männchen, um seine Partnerin mit Spinnfäden zu fesseln, sich dann gefahrlos mit ihr zu paaren und danach rechtzeitig – also vor dem Gefressen-werden - abzuhauen.

Ganz hilflos ist das Weibchen laut den Forschenden dabei aber nicht: Es muss sich nur ein paar Mal recken und strecken, um die Spinnfäden loszuwerden. Die Forschenden vermuten, dass das Fixieren noch andere Funktionen hat: Zum Beispiel könnte das Weibchen am Fessel-Geschick des Männchens dessen Liebhaber-Fähigkeiten ablesen. Vielleicht enthalten die Spinnfäden aber auch bestimmte Signalstoffe, nach denen die Spinnen-Frauen entscheiden, wie genetisch passend ihr Partner ist und wie lange er sich dementsprechend mit ihm paaren darf.