Dass sich Sprache verändert, ist normal. So geht es auch der deutschen.

Was sich seit den 1970er Jahren getan hat, haben drei Forscher der Unis Bern, Zürich und Salzburg untersucht. Sie haben Angaben von 770.000 Menschen aus einer Onlineumfrage ausgewertet und mit alten Daten verglichen.

Beispiel Uhrzeit: Für 10:15 Uhr sagen Menschen in den neuen Bundesländern, in Franken und Baden-Württemberg mehrheitlich "Viertel elf". Der Begriff hat aber etwas an Boden verloren. Stattdessen breitet sich "Viertel nach zehn" allmählich von Westen nach Osten aus. Menschen in den östlicheren Bundesländern reden inzwischen auch öfter von einem Fleisch-Klops, wenn sie ein angebratenes Stück Hackfleisch meinen, seltener von Klößchen.

Dabei verändert sich Sprache in Bayern, Österreich und der Schweiz offenbar nicht so schnell wie anderswo. Laut den Forschern liegt das daran, dass dort Dialekte noch einen höheren Stellenwert haben. Ihre Analyse haben die Forscher im Fachmagazin Plos One veröffentlicht.