Im Deutschen ist es so: Tritt zu einer reinen Frauengruppe auch nur ein Mann, dann wird aus den Studentinnen grammatikalisch die Studenten.
Dieses Prinzip wird generisches Maskulinum genannt. Bei der männlichen Form sind Frauen mitgemeint. Kritikerinnen und Kritiker sagen allerdings: In der Regel stellt man sich trotzdem fälschlicherweise oft nur Männer vor.
Zwei Forscher der Uni Würzburg haben untersucht, ob sich das generische Maskulinum durch bestimmte Zusätze aufbrechen lässt. Dazu bekamen 200 Leute bestimmte Sätze zu lesen und sollten sagen, ob sie eher an Männer oder auch an Frauen dachten.
Ergebnis: Wurde eine Gruppe geschlechtsspezifisch genauer beschrieben, dachten die Teilnehmenden sowohl an Männer als auch an Frauen. Zum Beispiel bei dem Satz: "Die Nachrichtensprecher trugen schicke Anzüger und Kleider". Alternativ bekam das Wort Nachrichtensprecher einfach nur ein Zirkumflex-Zeichen angehängt, ähnlich wie ein Gendersternchen. Das sollte anzeigen, dass Männer und Frauen gemeint waren. Beim Lesen stellten sich die Teilnehmenden aber trotzdem eher Männer vor.
