Rund eine Millionen Farben können wir sehen, benennen können wir viel weniger.

Die meisten Sprachen, die in industrialisierten Ländern gesprochen werden, haben ungefähr ein Dutzend Wörter für Grundfarben, damit werden die meisten Farben grob eingruppiert. Feiner beschrieben werden sie mit zusammengesetzten Begriffen wie Zitronengelb oder Kastanienbraun. Indigene Sprachen haben oft viel weniger Wörter für Farben.

In Muttersprache gibt's nur: schwarz, weiß und rot

Forschende des MIT in den USA haben jetzt beobachtet, wie Indigene aus Bolivien ihre Beschreibung von Farben verändert haben. Die Indigenen haben Spanisch gelernt und damit auch, dass es die Farben grün und blau gibt. In ihrer Muttersprache gibt es nämlich nur Wörter für schwarz, weiß und rot. Zusammengesetzte Wörter haben sie auch für viele Braun- und Gelbtöne. Weil sie im Spanischen neue Farben kennen gelernt haben, haben die zweisprachigen Indigenen neue Wörter für Farben auch in ihrer Muttersprache entwickelt. Die waren aber nicht an die spanischen Wörter angelehnt.

Zweitsprachen verändern Erstsprachen

Der Studienleiter sagt: Eine zweite Sprache lernen, hilft neue Konzepte kennen zu lernen. Und er sagt: Sprachen entwickeln sich abhängig von anderen Sprachen, die Sprechende lernen.