Ungarisch und Finnisch sind ganz anders als die meisten Sprachen in Europa - denn sie gehören zur uralischen Sprachfamilie.

Woher die kommt, ist bis heute nicht ganz klar. Jetzt schreiben Forschende im Fachmagazin Nature, dass sie aus Sibirien stammen könnte - von der sogenannten Jakutien-Population. Die hat sich vermutlich vor rund 4.500 Jahren gebildet und dann nach Westen orientiert. Darauf deuten genetische Spuren dieser Menschen hin, die sich auch noch heute im Ostseeraum nachweisen lassen, bei Menschen, die eine uralische Sprache sprechen.

Diese Hypothese wird untermauert von Artefakten aus dieser Zeit. Deren Herstellungstechnik wurde wohl in Zentralasien entwickelt und breitete sich von dort schnell nach Nord- und Osteuropa aus. Die Forschenden vermuten, dass es damals in Zentralasien Orte gab, an denen sich Menschen trafen mit sehr verschiedener Herkunft und kulturellem Hintergrund. Das passt auch zu uralten Wörtern, die heute noch in verschiedenen Sprachen zu finden sind.

Heute werden uralische Sprachen außer in Finnland und Ungarn auch noch im Norden Russlands gesprochen, in Teilen des Baltikums und in Österreich im Burgenland.

Die meisten Sprachen in Europa gehören zur indo-germanischen Gruppe - darunter fallen auch germanische, romanische und slawische Sprachen.