Spinnenseide kann einpacken: Jetzt kommt die Napfschnecke
Was ist das reißfesteste Material, das in der Natur vorkommt? Klar, die Spinnenseide. Die versuchen doch alle Materialforscher der Welt möglichst gut zu kopieren.
Aber nein, die Spinnenseide kann einpacken, jetzt kommt die Napfschnecke. Die hat auf ihrer Zunge viele kleine Zähne. Damit reibt die Schnecke unter Wasser Algen von Steinen. Und diese Minizähne sind das festeste natürliche Material, das wir kennen. Das sagen Forscher der Universität Portsmouth in Großbritannien.
Sie haben versucht, die winzigen Zähne im Labor mit einem speziellen Mikroskop zu zerlegen. Dabei entdeckten sie die enorme Zugfestigkeit des Materials, sie ist noch besser als die von Spinnenseide.
In jedem Zahn stecken sehr viele sehr dünne Fasern. Sie enthalten das Mineral Goethit, das die perfekte Größe hat, um im Zahn der Napfschnecke einen extrem festen Verbundwerkstoff zu bilden. Dieser Aufbau ist komplizierter als bei der Spinnenseide. Deshalb könnte es noch ziemlich lange dauern, bis Materialforscher die Struktur der Napfschneckenzähne für neue, künstliche Materialen nutzen können.
