Marzahn, Hellersdorf, Gropiusstadt - ein Viertel aller Menschen in Berlin lebt in solchen Großsiedlungen.

Forschende vom Kompetenzzentrum Großsiedlungen e.V. warnen davor, dass dort das soziale Gefüge aus dem Gleichgewicht geraten könnte. Bisher gebe es dieses Gleichgewicht, durch gute Planung, Betreuung und Belegungspolitik. Mittlerweile ändere sich aber die Bewohnerstruktur. So sei die Zahl der Menschen gestiegen, die Transferleistungen wie Hartz 4 bekommen. Seit 2015 nehme auch der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund zu. Außerdem sei die Kinderarmut teilweise doppelt so hoch wie in anderen Vierteln.

Damit schultern die Großsiedlungen soziale Leistungen für die ganze Stadt - andere Quartiere werden ent- die Großsiedlungen belastet. Die Forschenden fordern mehr politische Aufmerksamkeit und Unterstüzung statt Stigmatiserung. Konkret könnten etwa die Voraussetzungen für einen Wohnberechtigungsschein heruntergesetzt werden. Wenn mehr Menschen den Schein bekommen, zum Beispiel auch Menschen die arbeiten, aber wenig verdienen, dann könnten die Viertel besser durchmischt werden.