Denn Erinnerungen können nicht nur falsch sein. Untersuchungen haben auch gezeigt, dass es möglich ist, Leute etwas glauben zu lassen, das sie in Wirklichkeit nie erlebt oder beobachtet haben. Suggestive Fragetechniken können solche Schein-Erinnerungen bewirken. Jetzt haben Forschende an der Fernuni Hagen aber Gegenmittel parat: Sie berichten im Fachmagazin PNAS, dass sie Probandinnen und Probanden Techniken beibringen konnten, um falsche Erinnerungen zu entlarven.
In Experimenten wurden bei den Teilnehmenden mit Hilfe suggestiver Interviews falsche Kindheitserinnerungen ausgelöst. Später sollten sie die Schein-Erinnerungen wieder aufdecken. Dabei halfen laut Studie vor allem zwei Strategien: Erstens, das Konzept von Schein-Erinnerungen verstehen. Zweitens, nach der Quelle der Erinnerung suchen: War es wirklich ein eigenes Erlebnis, oder nur ein Familienfoto oder Erzählungen. Tatsächlich hielten danach viel weniger Probandinnen und Probanden die falschen Erinnerungen für echt.
Laut den Forschenden zeigen ihre Versuche, dass es mögliche ist, falsche Erinnerungen rückgängig zu machen. Das könnte auch in der Praxis helfen.
