Wir empfinden fremde Haut als weicher als unsere eigene
Von anderen Menschen berührt zu werden - und andere Menschen zu berühren - ist gut für Körper und Seele, das weiß man.
Was genau den sanften Kontakt mit anderen so befriedigend macht, haben drei Wissenschaftlerinnen aus London herausgefunden. In Versuchen mit knapp 150 Probanden konnten sie zeigen, dass wir die Haut eines anderen immer als weicher und angenehmer empfinden als unsere eigene. Sogar dann, wenn wir selbst objektiv die weichere Haut haben.
Diese "soziale Weichheits-Illusion" tritt am ehesten auf, wenn die Berührung der fremden Haut zart, langsam und vor allem absichtlich ist, zum Beispiel beim Streicheln. Das angenehme Gefühl, das dann entsteht, wirkt direkt auf das Belohnungs-Zentrum im Gehirn. Das hat zur Folge, dass wir gerne mehr von diesem Gefühl haben wollen - und uns deshalb so verhalten, dass es auch wieder dazu kommt: Wir sind also zum Beispiel nett zu anderen. Oder man könnte auch sagen: Streicheln wirkt wie sozialer Kitt.
