Einsamkeit geht offenbar auch an Ameisen nicht spurlos vorbei, ähnlich wie bei Menschen oder anderen sozialen Säugetieren.

Ameisen leben in hoch entwickelten Sozialsystemen, sie verbringen ihr ganzes Leben als Teil derselben Kolonie. Für eine Studie der Uni Mainz wurden Ameisen von einer Art, die in europäischen Wäldern vorkommen, bis zu 28 Tage getrennt gehalten. Es handelte sich um junge Arbeiterinnen, die sich um die Brutpflege kümmerten.

Folgende Veränderungen fielen auf: Nach dem Ende der Isolation waren die Tiere weniger an ihren erwachsenen Nestgenossinnen interessiert, dafür verbrachten sie mehr Zeit mit der Brut. Außerdem vernachlässigten sie ihre Hygiene, was die Ameisen anfälliger für Parasiten machen könnte. Und viele Gene, die mit dem Immunsystem und der Stressreaktion zusammenhängen, waren weniger aktiv. Das könnte das Immunsystem schwächen - eine Folge von sozialer Isolation, die auch bei Menschen vorkommt.