Erkältet oder sogar Grippe, und trotzdem zur Arbeit? Das ist laut einer neuen Studie weltweit offenbar die Regel – und zwar auch bei Menschen, die in Kliniken arbeiten.

Für die Untersuchung hat eine internationale medizinische Vereinigung rund 530 ihrer Mitglieder in fast 50 Ländern befragt – etwa die Hälfte davon waren im Gesundheitswesen beschäftigt.

Die klare Mehrheit – über 96 Prozent – gab an, dass sie mit leichten Beschwerden wie Halsschmerzen, laufender Nase oder Husten zur Arbeit gehen würde. Fast 60 Prozent würden auch mit deutlichen Grippesymptomen, also zum Beispiel Gliederschmerzen oder Fieber, nicht zu Hause bleiben.

Die Forschenden hinter der Studie sagen zwar, dass ihre Untersuchung nur eingeschränkt repräsentativ ist. Aber sie halten die Ergebnisse trotzdem für alarmierend – vor allem weil Angestellte im Gesundheitswesen laut internationaler Richtlinien nicht krank zur Arbeit gehen sollen. Gerade angesichts der Corona-Pandemie fordern sie ein weltweites Umdenken bei dem Thema. Außerdem müsse man dafür sorgen, dass erkrankte Angestellte auch weiterhin Gehalt bekommen.