Über Gewalt gegen Frauen wird in deutschen Zeitungen nur selten berichtet - und wenn, dann vor allem, wenn die Taten besonders brutal sind oder tödlich enden.

Zu diesem Schluss kommt eine Studie im Auftrag der Otto-Brenner-Stiftung. Dafür wurden zwischen 2015 und 2019 Texte in 17 deutschen Tages- und Boulevardzeitungen untersucht. Laut der Autorin der Studie sind die Berichte oft Einzelfallbeschreibungen. Eine Einordnung - etwa mit Statistiken zum Ausmaß der Gewalt gegen Frauen in Deutschland - gebe es dagegen kaum.

Eine weitere Kritik: Zu selten nähmen Zeitungsartikel die Perpektive der Opfer ein. Zudem sei es hilfreich, auf konkrete Hilfsangebote zu verweisen - so, wie es zum Beispiel bei Berichten über Suizide üblich ist.

Laut der Studie erleben mit 22 Prozent überdurchschnittlich viele Frauen in Deutschland körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren Partner oder Expartner.