Wir werden oft skeptisch, wenn ein Fluss braun und schlammig ist - aber manchmal zu unrecht.

Der Mekong in Südostasien zum Beispiel ist genau deshalb eine Lebensader in der Region, weil er viel Sediment mit sich trägt. Darin befinden sich nämlich Nährstoffe, die wichtig sind für das Ökosystem, die Fische und auch für die Landwirtschaft etwa in Vietnam oder Kambodscha.

Doch seit einigen Jahren ist der Mekong immer öfter klar und blau. Das liegt an den vielen Wasserkraftwerken, die vor allem China und Laos errichtet haben. Ein Team der Nachrichtenagentur Reuters hat jetzt Satellitendaten ausgewertet. Es kommt zu dem Schluss, dass die Staudämme im oberen Flussabschnitt bis zu 80 Prozent der Sedimente zurückhalten. In 20 Jahren, so die Prognose, könnten im Flussdelta, wo der Mekong ins Südchinesische Meer mündet, nur noch fünf Millionen Tonnen Sediment ankommen. Vor 15 Jahren war es noch fast 30 Mal mehr.

Umweltschutzgruppen warnen schon seit Jahren, dass die Wasserkraftwerke katastrophale Folgen haben für das Ökosystem und für viele Menschen. China und Laos wollen aber weiter neue Dämme bauen.