Fast tausend Jahre hat es gedauert. Aber jetzt könnte ein Himmelsphänomen aus dem Mittelalter entschlüsselt worden sein.

Im Jahr 1054 war 23 Tage lang am Taghimmel eine Sternenexplosion zu sehen, eine Supernova. Nachts leuchtete das Nachglühen sogar zwei Jahre lang. Das belegen chinesische Aufzeichnungen. Dieser sogenannte Krebsnebel ist noch heute mit Teleskopen sichtbar. Bisher war aber nicht klar, wie er entstanden ist. Für die Größe des Sterns gab es nämlich bisher nur eine Theorie, wie er zur Supernova werden konnte. Die wurde jetzt - nach 40 Jahren - zum ersten Mal bestätigt.

Forschende vom Las Cumbres Observatory in Kalifornien haben eine Supernova in 31 Millionen Lichtjahren Entfernung zwei Jahre lang beobachtet und auch ältere Aufnahmen des Vorgängersterns ausgewertet. Sie sind sich sicher, dass sie eine sogenannte Elektroneneinfang-Supernova entdeckt haben. Dabei kollabiert ein Stern, weil seine enorme Schwerkraft die Elektronen in seinem Innern in die Atomkerne hineinpresst. Dadurch wird der Kern instabil und explodiert. Bisher waren nur zwei andere Typen von Supernovae belegt, für größere und für kleinere Sterne.

Sterne von mehr als zehn Sonnenmassen fallen am Ende ihres Lebenszyklus in sich zusammen, weil die Kernfusion nicht mehr ausreicht, um die enorme Schwerkraft auszugleichen. Dadurch kommt es zur Explosion. Anders läuft es ab in Doppelsternsystemen, wenn einer der beiden ein sogenannter Weißer Zwerg ist - das ist ein Stern von bis zu acht Sonnenmassen. Da saugt der Weiße Zwerg Material vom anderen Stern ab, bis er explodiert.