So richtig flexibel sind unsere Arme und Beine ja nicht: Die Knochen sind unbiegsam und die Gelenke bestimmen, in welche Richtung wir die Gliedmaßen bewegen können.

Da sind Elefantenrüssel oder Krakenarme doch deutlich beweglicher - dank zehntausender Muskeln. Deshalb haben sich Forscher der Uni Saarland genau die zum Vorbild genommen, als sie ihre Roboterarme entwickelt haben. Die können sich auch frei in alle Richtungen biegen und bewegen. Das funktioniert mithilfe von künstlichen Muskeln aus haarfeinen Nickel-Titan Drähten. Nickel-Titan hat ein so genanntes Formgedächtnis. Es kann seine ursprüngliche Form wieder annehmen, nachdem es verbogen wurde: Fließt Strom durch einen solchen Draht, erwärmt er sich und wird kürzer. Wird der Strom abgeschaltet, kühlt er ab und wird wieder lang. So kann sich der Draht anspannen und entspannen und somit zusammenziehen wie ein echter Muskel.

Die Forscher hoffen, dass ihre dünnen Tentakel bald in der Medizin zum Einsatz kommen können - zum Beispiel als Führungsdraht bei Herzoperationen oder als Endoskop bei Magen- und Darmspiegelungen.