Junge Frauen werden auf dem Arbeitsmarkt für Teilzeit-Stellen diskriminiert - zumindest dann, wenn sie verheiratet und kinderlos sind oder noch kleine Kinder haben.

Das ist das Ergebnis einer Studie, über die die "Welt am Sonntag" berichtet. Forschende aus Großbritannien, Österreich und der Schweiz hatten rund 9.000 fiktive Bewerbungen verschickt und ausgewertet, wer zum Vorstellungs-Gespräch eingeladen wurde. Ergebnis: Die bei weitem schlechtesten Aussichten hatten kinderlose, verheiratete Frauen, die sich auf eine Teilzeit-Stelle bewarben - ihre Einladungsquote lag bei knapp 13 Prozent. Besser lief es für sie, wenn es um eine Vollzeit-Stelle ging - dann stieg die Quote auf über 19 Prozent. Damit hatten sie in etwa die gleichen Aussichten wie andere Bewerberinnen - egal ob das Singles waren oder Mütter mit älteren Kindern.

Die Forschenden erklären sich den Unterschied mit der Signalwirkung. Wer sich auf eine Vollzeitstelle bewerbe, zeige, dass die Kinderbetreuung geregelt sei. Wer eine Teilzeit-Stelle haben möchte, signalisiere, dass Arbeit und Familie unter einen Hut gebracht werden sollen. Viele Arbeitgeber befürchten da wohl, dass dieser Wunsch zu Lasten der Arbeit gehen wird.