Gletscher sind ja sozusagen die Gefriertruhen der Welt. Und darin lagert laut einer neuen Studie mehr Tiefgekühltes als man bisher dachte.

Forschende aus China haben Proben aus dem Eis, Schnee und Schmelzwasser vom tibetischen Hochplateau untersucht und dabei das Erbgut von mehr als 10.000 Viren-Arten gefunden. Die waren trotz der Kälte alles andere als passiv: Sie vermehrten sich so schnell wie Viren im Meer oder in Süßwasserseen.

Gefahr Antibiotika-Resistenz

Für Menschen oder Tiere ist der Großteil der gefundenen Erreger laut den Forschenden erstmal nicht gefährlich. Sie befallen nämlich nur Bakterien. Allerdings können die Viren manche Bakterien resistent gegen Antibiotika machen. Und sie können dafür sorgen, dass die krankmachende Wirkung der Bakterien verstärkt wird.

Die Forschenden wollen jetzt weiter untersuchen, was das für Ökosysteme und die Gesundheit von Menschen bedeutet, die in der Nähe der tibetischen Gletscher leben. Denn mit dem Abschmelzen der Gletscher könnten immer mehr Viren freigesetzt werden.