So manches Tier, was in Europa auf dem Teller landet, macht offenbar einen Umweg über Deutschland.

Aus Zahlen der Bundesregierung geht hervor, dass die deutsche Fleischindustrie immer mehr Schlachttiere importiert. Die Grünen im Bundestag hatten zu dem Thema nachgefragt. Die Zahl der Import-Tiere hat sich demzufolge in den letzten 20 Jahren mehr als verdreifacht. Letztes Jahr waren es etwa 44 Millionen Tiere.

Besonders stark stiegen die Zahlen bei Geflügel. Von den Hühnern, Enten und Gänsen in Deutschland kam fast die Hälfte aus Dänemark. Rinder werden vor allem aus Tschechien und den Niederlanden ins Land gebracht. Aus Großbritannien kommen Schafe, Ziegen und Schweine.

"Die Zahlen zeigen deutlich, in Deutschland ist das Schlachten und Zerlegen von Tieren billig."
Beate Müller-Gemmeke, Grünen-Bundestags-Abgeordnete

Die Grünen sehen in den Zahlen den Beweis dafür, dass viele Tiere nur zum Schlachten nach Deutschland gebracht werden und dass das Schlachten von Tieren in Deutschland zu billig ist. Die Branche steht in der Kritik, weil sie mit vielen Billiglöhnern aus dem Ausland arbeitet, mit Subunternehmern und Leiharbeitern. Mehrere Nachbarländer haben sich schon wegen den Niedriglöhnen in Deutschland beschwert.