Naturfilmer zeigen die Natur so wie sie ist, oder?

Es gilt als ungeschriebenes Gesetz für Dokumentarfilmer, möglichst nicht einzugreifen und zu zeigen, was ihnen vor die Linse kommt. Doch in der berühmten BBC-Sendung von David Attenborough hat es jetzt quasi einen Skandal gegeben. Seine Crew hat in der Antarktis Pinguine gerettet, die während eines Sturms in eine Schlucht gestürzt sind. Nach klassischen Regeln hätten sie sie wohl ihrem Schicksal überlassen müssen. Doch das Team entschied sich, eine Rampe in den Schnee zu schaufeln und den Pinguinen so einen Ausweg zu schaffen.

In Großbritannien wird jetzt über den Fall diskutiert. Im Guardian verteidigen mehrere Filmleute die Entscheidung des Teams. Kameramann Doug Allan sagte, zwar sei eine Grundregel gebrochen worden, doch er lobte, dass die Tierfilmer die Pinguine nicht direkt gerettet haben, in dem sie sie etwa herausgehoben hätten. Etwas anderes sei es auch, wenn man eine Szene von Jäger und Gejagtem zu sehen bekäme. Hier dürfe man den Ausgang auf keinen Fall beeinflussen.