Zu diesem Ergebnis kommen zwei US-Forschende, die Haushunde beobachtet haben. Sie haben ein Experiment gemacht mit zehn Hunde-Paaren, die vorher mindestens sechs Monate zusammengelebt hatten. Laut ihren Besitzerinnen und Besitzern spielten die Tiere normalerweise mindestens einmal täglich zusammen. Dann filmten die Forschenden die Hunde in drei Situationen: Wenn ihre Herrchen und Frauchen nicht dabei waren. Wenn die Herrchen da waren, aber die Hunde nicht beachteten. Und wenn die Herrchen da waren und die Tiere mit Aufmerksamkeit überhäuften.
Waren die Hundehalter anwesend und aufmerksam, dann waren die Hunde viel aktiver: Sie rauften, bissen sich sanft, stupsten sich an und jagten sich. War kein Mensch anwesend, waren dieselben Hunde nicht oder kaum aktiv.
Wenn Hunde Publikum haben, sind sie deutlich verspielter. Vor allem, wenn die Hundehalter aufmerksam sind.
Erklärungen gibt es einige
Es zeigte sich, dass die Hunde mehr und auch intensiver miteinander spielten, wenn ihre Herrchen und Frauchen aufmerksam waren. Warum die Hunde sich so verhalten, können die Forschenden noch nicht sagen. Sie haben aber Vermutungen, woran es liegen könnte:
- Entweder könnte die Aufmerksamkeit für die Hunde so etwas wie eine Belohnung sein. Wie bei Kindern, die wollen, dass die Eltern sie beachten ("Guck mal Mama, wie hoch ich schaukeln kann.")
- Oder die Anwesenheit der Besitzerinnen und Besitzer könnte eine Sicherheit davor bieten, dass aus Spiel Aggression wird. Quasi erstmal auf den Schiedsrichter warten, bevor das Spiel beginnt.
- Möglich wäre auch, dass die Anwesenheit der Herrchen bei den Hunden dazu führt, dass ihr Oxytocin-Level steigt, was sie glücklicher und damit auch spielwilliger macht.
Möglicherweise ist es auch eine Kombination dieser Dinge und von Hund zu Hund verschieden - je nach Charakter. Die Hauptautorin der Studie sagte, das Experiment werfe mehr Fragen auf, als es Antworten gebe. Sie bleibe aber dran und arbeite schon an Folgeexperimenten, um herauszufinden, was in den Hundeköpfen vor sich gehe.
