Das hat ein internationales Forschungsteam festgestellt, als es in einer Metastudie verschiedene Studien ausgewertet hat. Dabei wurde mehr als 300 solcher Vorfälle weltweit beschrieben. Die Ergebnisse zeigen: Auf allen Kontinenten - außer der Antarktis - kommt es vor, dass Spinnen auch Schlangen fressen. Dabei wurde die Hälfte der Fälle in den USA dokumentiert und rund ein Drittel in Australien.
Laut der Studie waren die größten erbeuteten Schlangen bis zu einem Meter lang, die kleinsten nur etwa sechs Zentimeter. Besonders erfolgreich beim Schlangen-Fangen sind Schwarze Witwen. Diese Spinnen haben ein Gift, das gezielt auf das Nervensystem von Wirbeltieren einwirkt. Außerdem bauen Schwarze Witwen ihre Netze aus sehr reißfester Spinnenseide, womit sie auch größere Beutetiere wie Vögel und eben Schlangen fangen können.
Besonders junge Schlangen sind Opfer
Der Studie zufolge sind Spinnen aus elf verschiedenen Familien in der Lage, Schlangen zu erbeuten und zu fressen. In Extremfällen waren die Schlangen zehn- bis dreißig Mal so groß wie die Spinnen. Die meisten Opfer waren aber sehr junge, frisch geschlüpfte Tiere. Aber auch die erbeuteten Schlangen sind alles andere als wehrlos: Etwa 30 Prozent gehörten zur Gruppe der Giftschlangen. Trotzdem waren sie den Spinnen unterlegen.
Wenn eine Spinne eine Schlange erbeutet hat, frisst sie oft stunden- oder tagelang daran - und oft nur einen kleinen Teil. Was übrig bleibt, wird von Aasfressern vernichtet, also zum Beispiel von Ameisen, Wespen, Fliegen und Schimmelpilzen.
