Ein verwundeter Orang-Utan hat im Regenwald in Indonesien seine Wunde erfolgreich selbst mit einer Pflanze behandelt.

Das hat ein internationales Forschungsteam beobachtet. Die Forschenden schreiben im Fachmagazin Scientific Reports, dass solche gezielten Selbstbehandlungen zwar schon bei Menschenaffen beobachtet wurden, die zur Gattung Homo gehören - wie Schimpansen. Aber Orang-Utans gehören nicht dazu, deshalb sei dieser Fall besonders.

Der Orang-Utan hatte eine große Wunde im Gesicht, wohl durch einen Kampf. Daraufhin riss er gezielt Blätter der Lianen-Art Fibraurea tinctoria ab und kaute sie. Das Gemisch aus Speichel und Pflanzensaft verteilte er minutenlang auf seiner Wunde und bedeckte sie dann mit zerkauten Pflanzenteilen. Die Lianen-Art ist bekannt als Arzneipflanze. Sie wirkt schmerzlindernd, fiebersenkend und antibakteriell.

Laut den Forschenden war die Wunde innerhalb von zwei Monaten wieder abgeheilt, ohne sich zu infizieren. Vermutlich, weil sich der Orang-Utan mehrfach und ausführlich selbst behandelt hat und viel geschlafen hat.

Die Forschenden schreiben, dass möglicherweise der letzte gemeinsame Vorfahre der Menschenaffen schon diese Fähigkeiten hatte.

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