Papageien können sich offenbar in ihre Artgenossen hineinversetzen und von ihnen etwas abgucken.

Darauf deutet eine kleine Studie unter anderem von Forschenden des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz in den Scientific Reports hin. Das Forschungsteam hat Versuche mit Blaukehlaras gemacht – eine seltene Papageienart aus Südamerika: Einige der Tiere durften zusehen, wie ein trainierter Artgenosse auf bestimmte Handzeichen einer Versuchsleiterin reagierte – zum Beispiel ein Bein hob oder sich im Kreis drehte. Anschließend bekamen sie selbst die gleichen Gesten gezeigt. Diese Papageien lernten die Tricks deutlich schneller und fehlerfreier als eine Kontrollgruppe, die nur die Handzeichen sah, aber vorher keine Artgenossen bei der Reaktion beobachten konnte.

Die Forschenden schließen daraus: Papageien sind in der Lage, aus der Perspektive Dritter zu imitieren. Bisher kannte man diese Fähigkeit nur vom Menschen. Das könnte den Vögeln helfen, sich in immer wechselnden Gruppen schneller aufeinander einzustellen und Bindungen aufzubauen.