In bestimmten Bereichen kommt die Forschung an Tierversuchen nach eigener Aussage nicht vorbei. Vor allem dann, wenn es darum geht, neue Medikamente zu testen.
In der EU werden dafür vor allem Mäuse benutzt. Sie machen den Großteil der Versuchstiere aus, gefolgt von Ratten und Fischen.
Aber wie zuverlässig sind Tierversuche bei Medikamenten-Studien? Darüber wird immer wieder gestritten. Mehr als 80 Prozent aller Medikamente, die im Tierversuch funktionieren, wirken in Studien am Menschen nicht. Oder die Nebenwirkungen sind völlig anders als bei Tieren. Tests an Mäusen lassen sich nur schwer 1:1 auf den Menschen übertragen. Immer wieder werden deshalb auch noch weitere Versuchstiere dazwischengeschaltet, zum Beispiel Schweine. Sie sind den Menschen noch etwas ähnlicher als Ratten und Mäuse. Und an ihnen können wichtige Dinge ausprobiert werden, anhand derer die Forschung entscheiden kann, ob sie auf dem richtigen Weg ist.
Alternativen zu Tierversuchen
Wenn Medikamente nicht direkt am Menschen getestet werden sollen - was eine moralisch fragwürdige Alternative zu Tierversuchen wäre - dann sind ein Weg Computermodelle, ein anderer sind menschliche Zellkulturen, an denen geforscht wird. Forscher aus Harvard haben zum Beispiel eine menschliche Lunge auf einem Computerchip nachgebaut. Und die biologischen Reaktionen waren da präziser als bei Tierversuchen.
Dann gibt es noch den Ansatz „Replace, Reduce, Refine“, also Ersetzen, Reduzieren, Verfeinern. Wenn möglich: Keine Tierversuche machen. Wenn es nötig ist, so wenige Tierversuche wie möglich, und die sollen dann so präzise sein wie möglich.
Vor allem Gentechnik-Experimente mit Tieren haben in Deutschland allerdings stark zugenommen. Das hat eine Studie von Testbiotech im letzten Jahr genauer untersucht, die von den Grünen im Bundestag beauftragt wurde.
