Auf der Erde leben sehr viele Ameisen - aber wie viele eigentlich genau?

Das hat ein Forschungsteam, geleitet von der Uni Würzburg, jetzt neu geschätzt. Es hat fast 500 Studien ausgewertet, für die Ameisen auf allen Kontinenten gezählt worden sind. Das Ergebnis: Auf der Erde leben schätzungsweise etwa 20 Billiarden Ameisen. Auf einen Menschen kommen damit etwa zweieinhalb Millionen Ameisen. Rechnet man die Biomasse der Tiere zusammen, entspricht die Biomasse von Ameisen rund 20 Prozent der Biomasse der Menschheit.

Bekannt war, dass die Tiere fast alle Lebensräume der Erde bevölkern, bis auf die Polarregionen. Jetzt wurde zum ersten Mal untersucht, wie sie sich genau verteilen. Heraus kam, dass es in den tropischen Gebieten die meisten Ameisen gibt - vor allem in den Wäldern und Savannen dort. In Gebieten, die stark von Menschen besiedelt sind, gibt es weniger Tiere. Meist ist ihr Einfluss auf das Ökosystem positiv: Sie spielen eine wichtige Rolle im Nährstoffkreislauf und für die Verbreitung von Pflanzensamen. Invasive Arten wie Feuerameisen können allerdings auch Schaden anrichten.

Bisher war die Zahl von Ameisen deutlich geringer geschätzt worden. Das liegt laut dem Forschungsteam daran, dass Forschende für eine ältere Studien nur Ameisen in kleineren Gebieten untersucht und das dann auf die gesamte Welt hochgerechnet hatten.