Das Wrack der Titanic steht jetzt unter dem besonderen Schutz von Großbritannien und den USA.

Ein internationales Abkommen, das jetzt in Kraft getreten ist, soll den Zugang von Touristen und Forschenden zu den weitgehend intakten Überresten des Schiffs begrenzen. Die Titanic ist 1912 in internationalen Gewässern im Atlantischen Ozean gesunken. Ihr Wrack wurde 1985 in internationalen Gewässern vor der kanadischen Küste entdeckt. Danach gab es offizielle Bergungen mit Erlaubnis: Bei denen wurden mehrere tausend Gegenstände nach oben geholt: Schiffsteile zum Beispiel, Schwimmwesten, Stühle, Suppenschüsseln oder Besitz der Passagiere - wie Schmuck Uhren, Kleidung, Hüte oder Kämm. Die sind jetzt im Museum.

"Titanic-Tourismus"

Neben den registrierten Fundstücken aus dem Wrack sind aber wohl auch viele Sachen ohne offizielle Dokumentation entwendet worden. So fehlen zum Beispiel eine Schiffsglocke und eine Lampe, die am Hauptmast war. Dementsprechend gibt es die Sorge, dass Besucher Artefakte entwenden, Müll hinterlassen oder unerlaubt Plaketten im Gedenken an die Opfer des Untergangs anbringen.

Ann-Kathrin Horn, Deutschlandfunk-Nova-Wissensnachrichten
"Es gibt schon eine Art Titanic-Tourismus. Seit bekannt ist, wo das Wrack liegt, werden Tauchfahrten organisiert. Allerdings nicht oft, und leisten können sich das auch nicht so viele."

Die zuständige britische Ministerin sagte, das Wrack solle mit "Sensibilität und Respekt" gegenüber den Toten geschützt werden. Bisher haben das Abkommen Großbritannien und die USA unterzeichnet und ratifiziert - darum werben sie auch bei Kanada und Frankreich.

Die angeblich unsinkbare Titanic war am 10. April 1912 von Southhampton aus in Richtung New York ausgelaufen. Fünf Tage später stieß das Schiff auf einen Eisberg und sank. Mehr als 2200 Passagiere und Besatzungsmitglieder waren an Bord, etwa 1500 kamen ums Leben.