Wenn wir sterben, dann hören die meisten Zellen in unserem Gehirn nicht sofort auf zu arbeiten.

Es gibt sogar eine Art von Zellen, die dann erst richtig loslegen. Das haben Forschende aus den USA entdeckt, als sie Hirngewebe untersuchten, das Menschen bei einer Operation entnommen worden war, zum Beispiel um eine Epilepsie zu behandeln.

Die Forschenden ließen die Gewebeproben 24 Stunden lang bei Raumtemperatur liegen, um den Sterbeprozess nachzuahmen. Dabei dokumentierten sie, welche Gene wie lange noch aktiv waren. Heraus kam: Gene, die mit Bewusstsein und Erinnerung in Verbindung stehen, waren nach wenigen Stunden nicht mehr aktiv. Genaktivitäten, mit denen die Zellen ihre grundlegenden Lebensfunktionen aufrecht erhalten, blieben etwa 24 Stunden lang stabil.

Richtig aktiv wurde eine Zellart, die im Hirn vor allem für die Immunabwehr und die Vernichtung von toten Zellen zuständig ist. Diese Zellen begannen sogar noch zu wachsen. Am stärksten war ihre Aktivität etwa 12 Stunden, nachdem das Gewebe entnommen worden war. Die Forschenden hoffen, dass ihre Arbeit Kollegen hilft, die Hirnerkrankungen am Gewebe von Toten untersuchen.