Lernerfolg lässt sich steigern, indem man bestimmte Hirnströme gezielt verstärkt.
Ein Experiment an der Ruhr-Universität Bochum hat belegt, dass die sogenannten Alpha-Wellen eine wichtige Rolle fürs Lernen spielen und dass sie sich trainieren lassen. Alpha-Wellen sind mitentscheidend dafür, dass unser Gehirn sich auf das Wesentliche konzentrieren kann. Sie unterdrücken irrelevante Informationen und verbessern dadurch das Abschneiden bei Denk- und Wahrnehmungsaufgaben.
Unklar war bisher, ob sie sich auch direkt auf die Lernfähigkeit auswirken. In dem Bochumer Versuch lernten die 76 Probanden zuerst, diese Wellen durch Neurofeedback zu beeinflussen. Farbmuster auf einem Bildschirm gaben ihnen in Echtzeit Rückmeldung, welche Gedanken oder Gefühle den Ausschlag der Alpha-Wellen verstärkten oder verringerten. Dann sollte die Hälfte der Teilnehmer ihre Alpha-Wellen fördern, die andere Hälfte sollte sie möglichst unterdrücken. Bei der folgenden Lernaufgabe zeigte sich, dass die Teilnehmer, die ihre Alpha-Wellen gezielt gefördert hatten, deutlich besser abschnitten als eine untrainierte Kontrollgruppe. Die andere Gruppe zeigte dagegen gar keinen Lerneffekt.
Nach Ansicht der Wissenschaftler könnte ein Neurofeedback-Training sowohl im Alltag hilfreich sein, als auch zum Beispiel Schlaganfallpatienten helfen, verlorene Fähigkeiten zurückzugewinnen.
