Neben vielen anderen Errungenschaften ging auch die Trigonometrie bisher auf das Konto der alten Griechen.

Eine 3700 Jahre alte Tontafel mit Keilschrift legt jetzt allerdings die Vermutung nahe, dass gar nicht sie, sondern die Babylonier die ersten waren, die das Wissen über Hypotenuse und Katheten entwickelt haben - 1000 Jahre vor den Griechen.

Ein Wissenschaftler aus Sydney hat herausgefunden, dass die Zahlenreihen auf der Tafel eine trigonometrische Tabelle bilden, mit der man beispielsweise Felder vermessen oder architektonische Berechnungen anstellen konnte. Anders als die Griechen verwendeten die Babylonier aber Zahlenverhältnisse statt Winkel und Kreise. Die babylonische Trigonometrie war laut dem Forscher auch viel genauer als die griechische, weil sie ein anderes Zahlensystem verwendete: Es beruhte nicht auf der Zahl 10 wie das Dezimalsystem, sondern auf der 60, wie unsere Zeiteinheiten. Dadurch musste seltener gerundet werden.

Die Tontafel wurde schon um 1900 im Irak gefunden - und war ursprünglich wahrscheinlich noch größer, ist im Lauf der Zeit aber wohl zerbrochen.