Tuberkulose

Mumienfund in Ungarn bringt neue Erkenntnisse zur Krankheit

Sie sind Jahrhunderte alt, aber sie können Medizinern heute helfen.

In Ungarn sind Mumien gefunden worden, die neue Erkenntnisse über die tödliche Infektionskrankheit Tuberkulose bringen. Wissenschaftler konnten in den Körpern aus dem 18. und 19. Jahrhundert Erreger von mehreren Tuberkulose-Stämmen nachweisen - und die gehen alle auf einen Erregerstamm aus spätrömischer Zeit zurück. Einer der Toten trug gleich drei verschiedene Erregertypen in sich - heute wird bei Patienten üblicherweise nur einer nachgewiesen.

Die Wissenschaftler berichten über ihre Entdeckung im Fachmagazin Nature Communications. Da erklären sie auch, dass die Mumien 1994 zufällig in einer Dominikaner-Kirche nahe Budapest gefunden wurden. Dort standen Särge in einem zugemauerter Raum, beigesetzt zwischen 1731 und 1838. Weil es in dem Raum extrem trocken war, sind die Leichen dann nicht verrottet, sondern natürlich mumifiziert worden.

Für die Wissenschaftler sind die Mumien mit den TBC-Erregern wichtig, weil sich mit dem Erregerstamm aus spätrömischer Zeit auch heute noch jährlich mehr als eine Million Menschen infizieren - in Europa und auf dem amerikanischen Kontinent.