In Deutschland könnten junge Menschen viel schneller und besser in den Ausbildungsmarkt integriert werden als bisher.

Zu dem Schluss kommt die Bertelsmann Stiftung nach einer bundesweiten Befragung von Fachkräften aus Jobcentern, Berufsschulen, Bildungsträgern und der Jugendhilfe.

Letztes Jahr waren fast 70.000 Ausbildungsplätze in Deutschland unbesetzt. Gleichzeitig haben aber rund 250.000 Jugendliche erstmal ein Praktikum gemacht oder einen staatlich finanzierten Qualifizierungskurs belegt. Entweder, weil sie keine Lehrstelle fanden oder weil ihnen wichtige Kompetenzen fehlten. Knapp zwei Drittel von ihnen hätten laut den Fachleuten aber die Voraussetzungen, um sofort eine Ausbildung aufzunehmen - ein Teil davon mit Begleitung.

Die Stiftung fordert, das Potenzial junger Menschen besser zu nutzen. Sie sagt: Dann können auch die Förderkapazitäten für diejenigen, die die Unterstützung wirklich dringend brauchen, gezielter eingesetzt werden.

Durch die Maßnahmen im Übergangssektor sollen die Jugendlichen idealerweise binnen eines Jahres eine Ausbildung antreten können. Tatsächlich gelingt den Angaben zufolge nur etwa zwei Dritteln von ihnen innerhalb von drei Jahren der Übergang in eine Ausbildung. Viele junge Menschen bleiben auch langfristig ohne Ausbildungsabschluss: Die Quote der Ungelernten zwischen 20 und 34 Jahren ist laut Bertelsmann Stiftung mittlerweile auf knapp 20 Prozent gestiegen. Das entspricht fast drei Millionen Menschen.