Das Gehirn ist zweifellos das wichtigste Organ in unserem Körper – und es ist vergleichsweise gut gegen Viren, Bakterien und Pilze geschützt.

Dabei hat es offenbar einen wichtigen Verbündeten: den Darm. Forschende aus den USA und Großbritannien haben sich die Hirnhäute von Mäusen genauer angesehen. Dort sitzt die sogenannte Blut-Hirn-Schranke, die verhindert, dass Krankheitserreger ins Gehirn kommen. In den Hirnhäuten haben die Forschenden bestimmte Antikörper gefunden - und zwar solche, die von der Darmschleimhaut produziert werden.

Logisch Verbindung zwischen Hirn und Darm?

Diese Antikörper fanden die Forschenden dann auch in menschlichem Hirngewebe. Die Verbindung von Darm und Hirn hat die Forschenden überrascht, sie halten sie aber für sehr logisch: Denn wenn Keime durch kleine Verletzungen in der Darmschleimhaut in den Blutkreislauf gelangen, muss das Hirn gegen sie geschützt werden. Und das geht am besten mit Antikörpern, die im Darm darauf trainiert wurden, Erreger von dort zu erkennen.

Keine Darmbakterien = keine Antikörper

Ihre Erkenntnisse haben die Forschenden auch nochmal mit Tierversuchen überprüft. Es zeigte sich, dass gentechnisch veränderte Mäuse ohne Darmbakterien auch keine vom Darm erzeugten Antikörper in den Hirnhäuten hatten. Und als in einem zweiten Versuch bei normalen Mäusen die Zellen mit den Antikörpern aus der Hirnhaut entfernt wurden, konnten Darmbakterien durch die Blut-Hirn-Schranke in Gehirn gelangen.