Hipster wissen es schon längst: Bart macht Männer attraktiver.

Das lässt sich jetzt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen unterfüttern. Im Fachmagazin Royal Society Open Science schreibt ein US-Wissenschaftsteam, dass sie mehr als 900 Frauen Fotos von Männern vorgelegt haben. Die zeigten Männer mit und ohne Bart. Außerdem wurden mal die männlichen Gesichtszüge betont, mal die weiblichen.

Ob mit oder ohne Bart, prinzipiell fanden die Frauen die Fotos mit den männlicheren Gesichtszügen attraktiver - also buschige Augenbrauen, starke Wangenknochen, ein markantes Kinn. Die Fotos mit Bart wurden aber noch etwas besser bewertet. Vor allem Singles und Frauen mit Kinderwunsch gaben in dieser Kategorie gute Noten. Das gilt aber nicht für alle: Frauen, die besonders Angst vor Zecken oder Läusen haben, bewerteten bärtige Männer schlechter als rasierte.

Fast nur weiße Teilnehmer

Das Forschungsteam weist aber auch auf ein paar Einschränkungen hin. Alle drei Männergesichter stammten aus Nordeuropa und die meisten teilnehmenden Frauen waren weiß und lebten in den USA. Es ist also gut möglich, dass Frauen aus anderen Ländern andere Vorlieben haben oder dass die US-Amerikanerinnen Bärte zum Beispiel bei Schwarzen anders beurteilt hätten.

Außerdem hatten die Frauen nur die Wahl zwischen gar keinem und Vollbart. Abstufungen wie ein Drei-Tage-Bart oder Schnäuzer wurden nicht abgefragt.

Einer der Mitautoren hat dem britischen Guardian auch noch gesagt, dass sich jetzt nicht unbedingt alle Männer einen Bart wachsen lassen sollten. Er sagte, er würde die Entscheidung für oder gegen einen Bart nicht auf die Ergebnisse einer einzigen Studie stützen.

Tobias Jobke, Deutschlandfunk-Nova-Autor
Gerade sind Bärte in Mode. Vor 20 Jahren wäre die Studie vielleicht ganz anders ausgegangen.