In der Stadt wird es bei hohen Temperaturen oft heißer als auf dem Land. Aber in Städten gibt es im Schnitt auch mehr Regen.

Das ist das Ergebnis einer Studie im Fachmagazin PNAS, für die sich ein internationales Forschungsteam die Niederschlagswerte von rund 1000 Städten weltweit angesehen hat. Demnach ist es in rund 60 Prozent der Städte nasser als in ihrer ländlicher Umgebung. Laut den Fachleuten liegt das unter anderem daran, dass Asphalt und Gebäude Wärme absorbieren. Dadurch entstehen Aufwinde, die zur Bildung von Regenwolken beitragen. Auch die Luftverschmutzung kann Regenwolken begünstigen. Außerdem bremsen rauhe Oberflächen von Gebäuden Wettersysteme quasi ab, wodurch es über städtischen Gebieten länger regnet.

Die Forschenden sagen, die meisten überdurchschnittlich nassen Städte gab es in Afrika und Australien. Das seien vor allem Städte mit besonders vielen Einwohnern, in gemäßigtem oder tropischem Klima. Mit der Erderwärmung und mehr Urbanisierung sei der Effekt in den letzten Jahrzehnten immer deutlicher geworden. Es gibt aber auch Städte, die deutlich trockener sind als das Umland - das liegt unter anderem daran, dass durch versiegelte Flächen weniger Wasser verdunsten kann. Viele dieser trockenen Städte liegen aber auch in Tälern, und die meisten Wolken regnen sich an den umliegenden Berghängen ab.

Die Forschenden sagen, der Einfluss von Städten auf den Niederschlag wurde in gängigen Wetter- und Klimamodellen bisher nicht berücksichtigt. Sie hoffen, dass sich das in Zukunft ändert. Dieses Wissen könnte man dann auch für die Stadtplanung nutzen.